Kalibrierung/Örtliche Anpassung
Der Begriff Kalibrierung bezeichnet den Vorgang der Ausgleichung projizierter (Gitter-) Koordinaten zur Anpassung an das örtliche Festpunktnetz. Bei einer Kalibrierung werden Parameter für die Transformation von Global Koordinaten in örtliche Gitterkoordinaten (HoReHö) berechnet.
Sie sollten eine Kalibrierung berechnen und anwenden, bevor Sie:
- Punkte abstecken
- Offset- oder Schnittpunkte berechnen
Wenn Sie ein Projekt kalibrieren und dann in Echtzeit vermessen, gibt die Allgemeine Vermessung Software Echtzeit‑Lösungen in Bezug auf das örtliche Koordinatensystem und die Festpunkte aus.
Trimble empfiehlt, mindestens vier örtliche Festpunkte für die Kalibrierungsberechnung zu beobachten und zu verwenden. Die maximale Anzahl von Punkten in einer Kalibrierung beträgt 200. Um beste Ergebnisse zu erzielen, sollten die örtlichen Festpunkte gleichmäßig über das Projektgebiet verteilt sein und über die Gebietsperimeter hinausgehen (es wird angenommen, dass das Festpunktnetz keine Fehler enthält).
Wenden Sie dasselbe Prinzip an, wie bei der Platzierung eines Festpunktnetzes für photogrammetrische Projekte. Stellen Sie sicher, dass die örtlichen Festpunkte gleichmäßig über die gesamte Projektfläche verteilt sind.
Sie können eine Kalibrierung von einem vorhergehenden Job wieder verwenden, wenn der neue Job vollständig von der anfänglichen Kalibrierung abgedeckt wird. Wenn sich ein Teil des neuen Jobs außerhalb des ursprünglichen Job-Gebiets befindet, verwenden Sie zusätzliche Festpunkte, um die unbekannte Fläche abzudecken. Messen Sie diese neuen Punkte und berechnen Sie eine neue Kalibrierung, und verwenden Sie diese als die Kalibrierung für den Job.
Um die Kalibrierung von einem bestehenden Job zu einem neuen Job zu kopieren, wählen Sie den vorhandenen Job als aktuellen Job und erstellen dann einen neuen Job. Wählen Sie dann im Feld Vorlage die Option Zuletzt verwendeter Job. Alternativ verwenden Sie die Funktion Zwischen Jobs kopieren, um die Kalibrierung von einem Job zum anderen zu kopieren.
Führen Sie mit Trimble Access eine Ausgleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate aus und berechnen Sie eine horizontale und vertikale Ausgleichung oder eine Gauss-Krüger-Abbildung und eine Drei‑Parameter-Datum‑Transformation, je nach den Koordinatensystemeinstellungen, die bereits im Job definiert wurden. Bei jeder Methode werden verschiedene Bestandteile berechnet, aber das Gesamtergebnis bleibt gleich, wenn genügend zuverlässige Festpunkte (Koordinaten im örtlichen System) verwendet werden. Sie haben folgende Möglichkeiten:
-
Wenn Sie bei der Erstellung eines Jobs veröffentlichte Datum-Transformationsparameter und Kartenprojektionsdetails verwendet haben und bei der Kalibrierung genügend Festpunkte vorgeben, berechnet die Software bei der Kalibrierung horizontale und vertikale Ausgleichungen. Durch die Verwendung horizontaler Festpunkte können Maßstabsfehleranomalien in der Kartenprojektion beseitigt werden. Vertikale Festpunkte ermöglichen es, örtliche Ellipsoid-Höhen in gebrauchsfähige orthometrische Höhen umzuwandeln.
Verwenden Sie immer veröffentlichte Parameter, wenn diese existieren.
- Wenn Ihnen die Parameter der Kartenprojektion und der Datum-Transformation nicht bekannt waren, als Sie den Job erstellt haben und Sie folglich Keine Projektion / Kein Datum ausgewählt und angegeben haben, dass Bodenkoordinaten erforderlich sind, dann berechnet die Software bei der Kalibrierung der Software eine Gauss-Krüger-Abbildung und eine Molodensky-Drei‑Parameter-Datumtansformation unter Verwendung der bereitgestellten Festpunkte. Die Höhe des Projekts, die Sie beim Erstellen des Jobs angegeben haben, wird verwendet, um einen Boden-Maßstabsfaktor für die Projektion zu berechnen, damit Bodenkoordinaten an dieser Höhe berechnet werden.
Die nachstehende Tabelle enthält die Ausgabe einer Kalibrierung, wenn verschiedene Daten verfügbar sind:
Projektion | Datum-Transformation | Kalibrierungsausgabe |
---|---|---|
Ja | Ja | Horizontale und vertikale Ausgleichung |
Ja | Nein | Datum-Transformation, horizontale und vertikale Ausgleichung |
Nein | Ja | Transversal-Mercator-Projektion, horizontale und vertikale Ausgleichung |
Nein | Nein | Transversal-Mercator-Projektion, Null-Datum-Transformation, horizontale und vertikale Ausgleichung |
In nachstehender Abbildung ist die Berechnungsreihenfolge bei einer Kalibrierung/örtl. Anpassung dargestellt.