RTX-Korrekturdatendienst
Der Trimble Centerpoint RTX™‑Korrekturdienst ist ein hochgenaues PPP‑System (Precise Point Positioning), das in Echtzeit eine Positionsgenauigkeit im Zentimeterbereich bietet, ohne dass eine RTK‑Referenzstation oder ein VRS‑Netz benötigt wird.
Sie können Messungen mit internetübertragenen Trimble RTX‑Korrekturen in offenen Bereichen durchführen, in denen keine terrestrisch übertragenen Korrekturdaten verfügbar sind. Wenn in einem größeren Gebiet über weite Entfernungen gemessen wird (z. B. bei einer Pipeline oder anderen Leitungsnetzen), entfällt durch die Nutzung des Trimble RTX‑Systems die Notwendigkeit, die Basisstation laufend zu versetzen oder (bei satellitenübertragenen Korrekturen) eine Verbindung für die Mobilfunkabdeckung aufrechtzuerhalten.
Wenn Sie einen Trimble Empfänger haben, der das Trimble RTX-System unterstützt und das passende Dienstabonnement hat, können Sie den Trimble Centerpoint® RTX-Korrekturdienst verwenden.
Das Ablaufdatum des Trimble RTX‑Abonnements wird im Bildschirm Instrument / Empfängereinstellungen angezeigt.
Trimble RTX-Dienstabonnements, die als Stundenblöcke erworben wurden, laufen in einem bestimmten Gültigkeitszeitraum, der das Start- und Enddatum darstellt, zwischen dem die erworbenen Stunden und Minuten genutzt werden müssen.
Weitere Informationen finden Sie unter positioningservices.trimble.com.
Zum Konfigurieren einer RTX-Messung erstellen Sie einen RTK‑Vermessungsstil, bei dem das Sendeformat auf Satellit (RTX (Satellit)) oder eine Internetverbindung (RTX (Internet)) eingestellt ist.
Wenn Sie RTX (Internet) als Vermessungstyp wählen, müssen Sie im Bildschirm Rover-Datenverbindung des Vermessungsstils eine GNSS-Korrekturdatenquelle für den RTX-Internetdienst erstellen, wobei der zugehörige Datenstrom ausgewählt ist. Siehe unter Internetdatenverbindung eines Rovers konfigurieren.
Wenn die Software für RTX (Internet) konfiguriert ist, wechselt die Software automatisch zu RTX (Satellit), wenn die Software keine Internetverbindung herstellen kann oder die Internetverbindung unterbrochen wird. Sobald die Internetverbindung wiederhergestellt ist, verwendet die Software wieder RTX (Internet).
Damit der Vermessungsstil automatisch von RTX (Internet) zu RTX (Satellit) wechselt, muss die Firmware im verbundenen GNSS-Empfänger für Trimble-Empfänger mit Trimble ProPoint® mindestens Version 6.28 bzw. für Empfänger ohne Trimble ProPoint Version 5.68 oder höher sein.
Typische Konvergenzzeiten richten sich nach der Region, in der Sie arbeiten, und nach Ihrem verwendeten GNSS-Empfänger:
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Wenn der GNSS-Empfänger über das Trimble ProPoint-System verfügt, sollten Sie in den meisten Fällen in RTX Fast-Regionen und weltweit innerhalb von 3 bis 10 Minuten eine Konvergenz von 1 bis 3 Minuten haben.
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Wenn der GNSS Empfänger nicht über das Trimble ProPoint-System verfügt, dauert die Konvergenz in RTX Fast-Regionen normalerweise 5 bis 10 Minuten und weltweit weniger als 15 bis 30 Minuten.
Weitere Informationen über die RTX-Dienstverfügbarkeit in Ihrer Region finden Sie unter https://positioningservices.trimble.com/en/rtx.
Obwohl die angegebenen Konvergenzzeiten in den meisten Fällen zutreffend sind, variiert die Konvergenzdauer je nach Zustand der GNSS-Konstellation, dem Grad des Mehrwegeeffekts und der Nähe zu Hindernissen wie hohen Bäumen und Gebäuden.
In Vermessungen mit dem Trimble CenterPoint RTX‑Dienst gemessene Koordinaten werden im Referenzrahmen ITRF 2020 bei der Messepoche gespeichert. Wenn Sie eine RTX-Vermessung starten, Trimble Access das örtliche Verschiebungsmodell verwenden oder wenn kein örtliches Modell für Ihren Standort verfügbar ist, wählt die Software eine tektonische Platte im globalen tektonischen Plattenmodell aus, um die ITRF 2020 Koordinate von der Messepoche zur Global-Referenzepoche für den Job zu übertragen. Trimble Access wendet dann eine Datum-Transformation an, um die ITRF 2020-Koordinate in das Global-Referenzdatum für den Job zu transformieren.
Trimble Access transformiert RTX-Koordinaten wie oben beschrieben in das Global-Referenzdatum für den Job. Allerdings kann es vorkommen, dass RTK-Daten nicht exakt zu RTX-Daten passen. Beispiel:
- Es gibt Restfehler zwischen RTX- und RTK-Positionen nach der Transformation.
- Die RTK-Daten beruhen auf einer Hier-Taste.
- Die RTK-Daten basieren auf einer Basisstation oder einem VRS-Netz, das nicht dasselbe Global-Referenzdatum wie der Job verwendet.
- Sie arbeiten in einer aktiven Verformungszone, bei der das globale tektonische Plattenmodell oder das örtliche Verschiebungsmodell keine guten Ergebnisse ergibt.
Trimble Access lässt zu, dass RTK‑Daten, die sich nicht auf das Global-Referenzdatum beziehen, mit RTX‑Daten in demselben Job kombiniert werden, indem ein RTX‑RTK‑Offset verwendet wird. Diese Offsets werden aus einem genauen RTK-Punkt und einem genauen RTX-Punkt an demselben Standpunkt berechnet, und diese Differenz wird auf alle gemessenen RTX-Punkte angewendet, um diese auf die RTK-Daten im Job abzustimmen. Die RTX-Rohmessungen werden gespeichert, und der Offset wird angewendet, wenn Koordinaten angezeigt werden oder bevor Arbeitsschritte für diese RTX-Messungen durchgeführt werden (z. B. Koordinatengemotrieberechnungen und Absteckungen).
Wenn eine örtliche Anpassung mit RTX‑Messungen durchgeführt wird, während in dem Job ein RTX‑RTK‑Offset enthalten ist, wird der Offset angewendet, um die RTX‑Messungen auf die RTK‑Daten abzustimmen, bevor die örtliche Anpassung berechnet wird. Trimble empfiehlt, dass Sie einen sehr genauen RTX‑RTK‑Offset für den Job festlegen, bevor Sie eine örtliche Anpassung mit RTX‑Messungen durchführen.
Wenn ein RTX‑RTK‑Offset auf einen Job angewendet wird, werden die Genauigkeitsschätzwerte der RTX‑Messungen um die Genauigkeit des RTX‑RTK‑Offsets anhand des Prinzips der Varianzfortpflanzung erweitert. Die Genauigkeit des letzten Offsets im Job wird auf alle angezeigten und gespeicherten RTX-Messungen im Job angewendet. Wenn der Offset aktualisiert wird, wird die Genauigkeit des neuen Offsets auf allen RTX-Punktmessungen im Job neu angewendet.
Vermeiden Sie unbedingt, den bereits im Job vorhandenen Offset in einen ungenaueren Offset zu ändern. Dies kann dazu führen, dass die Genauigkeit der im Job gespeicherten Punkte nicht mehr den Genauigkeitstoleranzen entspricht, die beim Messen der Punkte angewendet wurden.
Hinweise zum Berechnen eines RTX‑RTK-Offsets finden Sie unter RTX‑RTK‑Offset berechnen.